Für den Gitarrenbau in Spanien hatte die lange andauernde arabische Dominanz große Bedeutung, die mit der siegreichen Schlacht von Jerez im Jahr 711 in Andalusien begann. Bereits im achten und neunten Jahrhundert waren verschiedene Formen der Lauten in Gebrauch. In dem Buch Cantigas de Santa Maria , das in der Bibliothek der Klosterresidenz El Escorial nahe bei Madrid aufbewahrt wird, sind verschiedene Formen von Saiteninstrumenten und anderen Instrumenten abgebildet, die in der mittelalterlichen Zeit zwischen 1257 und 1275 in Spanien existierten und wie sie gespielt wurden (Rodriguez, 2003, S.15). Die bunten Bilder sind, begleitet von mittelalterlicher Musik hier zu bewundern.
Die Cantigas de Santa Maria, gesungen und begleitet von einigen historischen Instrumenten, vermutlich nachgebauten Instrumenten, kann man hier bewundern.
Mit Blick auf den Gitarrenbau ist hier eine zehnsaitige Gitarre im Einsatz zu sehen, auf der Narciso Yepes die Cantigas de Santa Maria spielt.
Wer noch mehr sakrale Chor Musik aus dem Mittelalter möchte und Nachbauten historischer Instrumente sehen will, findet hier eine abendfüllende Aufnahme mit sehr guter Bild- und Tonqualität Qualität der Sacred Music From Medieval Spain: The Llibre Vermell And The Cantigas De Santa Maria, aufgenommen in Montpellier, Süd-Frankreich.
Eine der ersten Gilden, die in Madrid entstanden, war die Gilde der Violinen und Gitarrenbauer, die 1578 gegründet wurde. Spanien war um 1600 das Land in Europa, in dem die Vihuela und die Gitarre hauptsächlich gespielt wurde (Rodriguez, S. 22). Zu der Zeit war die zupfende und schlagende Spielweise bereits modern, weshalb diese Instrumente in Europa „Hand Vihuela“ genannt wurde. Wenn man den Klang des Wortes Vihuela und die zupfende Spielweise betrachtet, scheint die alte deutsche Bezeichnung ‚Zupfgeige‘ naheliegend.
Literatur:
Rodriguez, Manuel: The Art and Craft of Making Classical Guitars. Hal Leonhard Corporation, 2003. (Library of Congress Control Number: 2003110369)